Fanfiction ~ "Eine Fahrt ins Glück"


Kapitel 1:

Yakko ging mit einem leeren Einkaufskorb in die Richtung des nahe gelegenen Supermarkts. Der Kühlschrank musste wieder dringend aufgefüllt werden, um die Abendgäste im Mambo versorgen zu können. Nachdem sie einige Hygieneartikel im Supermarkt gekauft hatte, machte sie sich auf dem Weg zum Wochenmarkt.
<Wir brauchen noch dringend Gewürze und frisches Gemüse> dachte Yakko, als sie in die Straße einbog, die zum Markt führte. Ganz in ihren Gedanken versunken, merkte sie nicht, dass sie schon längere Zeit gerufen wurde.
„Yakko, he…Yakko“ rief ihre Freundin Isuzu, die sich auf der anderen Straßenseite befand. Erst das heftige Winken von Izutzu bewirkte, dass Yakko ihre Freundin endlich erkannte.
„Hallo Isuzu. Moment ich komme rüber zu dir“ sagte Yakko und lief über die Straße, sobald es eine freie Lücke gab.
Die beiden Freundinnen umarmten sich herzlich. Seitdem ihre Ehemänner Joe und Eichi auf Tournee in Armerika waren, hatte sich ihr Verhältnis noch verfestigt. Sie versuchten sich mit Meiko gemeinsam ihre Einsamkeit und Sehnsüchte zu vertreiben, in dem sie sich häufiger trafen.
„Yakoo ich habe eine große Neuigkeit. Ich wollte sowieso gleich noch bei dir vorbei kommen, um es dir zu berichten.“
„Was ist denn los?“
„ Meiko und ich saßen gestern gemeinsam im Café Bunka und stellten fest, dass Bee Hive nach ihrem Auftritt am Donnerstag in San Francisco ein paar Tage frei haben. Im Tourplan steht, dass sie insgesamt 4 Tage Urlaub haben bis zum nächsten Auftritt.“
„Oh, da können sie endlich mal ein bisschen ausspannen und sich erholen.“
<Joe hat dann vielleicht auch wieder Zeit mich anzurufen. Unser letztes Telefonat ist schon zwei Wochen her> dachte Yakko bedrückt.
„Ja, genau das ist der Punkt. Sie können sich erholen. Meiko und ich haben beschlossen, dass wir zu dritt hinfahren und sie besuchen. Was sagst du dazu?“ sagte Isuzu freudestrahlend.
„Ich würde so gerne mitkommen, aber das geht nicht“, sagte sie traurig.
„Wieso nicht Yakoo? Komm mir nicht mit der Ausrede, dass du im Mambo arbeiten musst. Dein Vater kann wohl mal ein paar Tage ohne dich auskommen.“
„Nein, darum geht es nicht.“
„Wieso was ist denn?“
„In zwei Wochen beginnen meine Abschlussprüfungen.“
„Ach herrje, das habe ich total vergessen. Schade, dass du nicht mitkannst. Meiko und ich müssen dann wohl alleine fahren.“
„Ja sieht so aus.“
Nach einigen Sekunden des Schweigens verabschiedeten sie sich und Yakoo beendete ihre Besorgungen auf dem Wochenmarkt.

Meiko und Isuzu flogen drei Tage später nach San Francisco. Zur gleichen Zeit saß Yakoo an ihrem Schreibtisch in ihrem Zimmer und versuchte sich auf ihre Schulbücher zu konzentrieren. Dieses war nicht einfach, denn ihre Gedanken waren bei Joe.
<Ach Joe, ich vermisse dich so sehr>
„Hallo Mama.“
Yakoo drehte sich um und entdeckte Hashizo an der Zimmertür. Seitdem Joe und Yakoo am Abend vor der Abreise geheiratete hatten, wurde sie von ihm „Mama“ genannt. Es war immer noch ungewohnt diesen Namen zu hören, auch wenn er schon seit 2 Monaten benutzt wurde.
„Hallo mein Kleiner. Wie war es im Kindergarten?“
„Es war toll. Ich kann nun endlich meinen Namen richtig schreiben.“
„Das ist ja super.“
„Schreibst du Joe bitte einen Brief, dann kann ich unterschreiben.“
„Das ist eine gute Idee. Gehe doch zu meinem Paps und lasse dir etwas kochen. Ich muss noch etwas lernen. Sobald ich fertig bin, schreiben wir gemeinsam den Brief, ok?!
„Ja super.“ Hashizo rannte aus dem Zimmer.

Joe und Co stürmten in ihre Garderobe und setzten sich hin.
„Oh man, das war mal wieder ein toller Auftritt. Ich bin total erledigt“, sagte Sammy und streckte seine Beine aus. Joe saß auf einem Sessel, legte den Kopf nach hinten und schloss die Augen. <Ach Yakko. Deine Prüfungen müssten vorbei sein. Ich hoffe, es ist alles gut gelaufen>
„He, Joe, träumst du? He, Joe. “
“Was?” Joe öffnete die Augen und schaute sich um. Isuzu stand vor ihm und schaute ihn direkt in die Augen.
„Joe, du solltest etwas mehr auf dich Acht geben. Nicht nur, dass du ein Tagträumer geworden bist, sondern du verausgabst dich auch auf der Bühne. Yakko würde das nicht gerne sehen“, erklärte Isuzu und schaute ihn besorgt an.
„Er träumt nur noch von Yakko“, sagte Sammy und grinste Joe an.
„Ja stimmt. Ich vermisse sie.“
„Ruf sie doch nachher mal an, bevor du ins Bett gehst. Obwohl das ist bei ihr genau in der Mittagszeit. Da wird sie arbeiten. Ruf sie jetzt an und wecke sie mit deiner erotischen Stimme“, lachte Sammy und stupste Joe an.

„Oh, ist es etwas schlimmes…mh ok. Könnten Sie ihr gute Besserung von mir ausrichten? … danke. Ist denn Hashizo noch da oder ist er schon auf den Weg zum Kindergarten? Ja, ist ja auch schon spät. Auf Wiedersehen.“ Joe legte den Hörer auf und verließ bedrückt sein Hotelzimmer.  Die Band, Meiko und Isuzu saßen Restaurant des Hotels an einem großen Tisch und warteten auf Joe.
„He du siehst aber nicht glücklich aus. Hast du sie nicht erreicht?“ fragte Eichi.
„Sie ist krank und liegt im Bett. Ihr Vater hat mich nicht mit ihr sprechen lassen.
„Sie ist krank?“ fragte Isuzu und sprang auf. „Ist es schlimm?“
„Wohl nicht. Er meint, sie hatte so viel Stress mit den Prüfungen und bräuchte nun zwei Tage Ruhe.“ Antwortete Joe.
<Yakko, es tut mir leid. Ich hätte dir in deiner Prüfungsphase nicht auch noch Hashizo überlassen sollen.> grübelte Joe und nippte an seiner Limonade.

„Mama? Geht’s dir besser?“ fragte Hashizo und stellte sich neben Yakkos Bett. Inzwischen lag sie schon seit drei Tagen im Bett. „Nein, ich habe mir wohl einen kleinen Virus eingefangen. Mach dir keine Gedanken, morgen geht es mir wieder gut und wir spielen mit dem Ball.“
Hashizo lief traurig zu Schigemaru und setze sich an die Theke. „Mama geht es immer noch nicht besser. Wir sollten einen Arzt anrufen.“
„Ja, da hast du Recht.“
„HUNGER“
„Nicht jetzt Julliano. Jetzt schaue ich erstmal nach meinem Töchterchen und du solltest in den Kindergarten gehen. Mach dir keinen Sorgen. Yakko ist bald wieder fit.“
„Ok, ich komme dann ganz schnell wieder nach Hause.
„Ja, mach das.“
Shigemaru lief nach oben zu Yakko. Er musste dabei viel an die Kindheit seiner Yakko denken. Yakko hatte in ihrer Prüfungszeit in Joes Wohnung übernachtet, um dort mehr Ruhe zum Lernen zu haben. Er hatte schwer zu kämpfen diese Umstellung zu akzeptieren. Nun War war das Kinderzimmer wieder belegt. Er öffnete die Tür und sah sein kleines Mädchen im Bett liegen.
<Wie früher> seufzte er und trat an ihr Bett.
„Yakko, du solltest dich von einem Arzt untersuchen lassen. Ich rufe gleich einen an, damit er dich hier besucht.“
„Nein, Paps. Du hast Recht, ich sollte mich mal untersuchen lassen, aber ich gehe selbst. Die frische Luft wird mir gut tun“, sagte Yakko und stand auf.
„Yakko, bist du dir sicher. Du bist doch so schwach.“
Yakko streichelte ihren Vater über die Wange und lächelte ihn an. „Paps, ich habe kein Fieber, sondern bin nur sehr müde. Die frische Luft wir mir gut tun. Lass mich gehen, ja?“
„Ok Yakko, aber sei vorsichtig und lasse dich nicht von fremden Männern ansprechen.“
Yakko drehte sich zu ihm und grinste. Sie war nun seit 3 Monaten verheiratet und trotzdem musste sie sich immer noch diesen Spruch anhören, sobald sie das Mambo verlassen wollte.
<Seit drei Monaten. Ich möchte so gerne Joe und die anderen wiedersehen.> Yakko wusste, dass sie eigentlich körperlich nicht krank war. Sehnsucht und Einsamkeit hatte sie krank gemacht. Nur diese Erkenntnis mochte sie ihrem Vater nicht mitteilen. Sie beschloss ihm zu Liebe zu ihrem Hausarzt zu gehen. Schließlich könnte es nicht schaden, wenn sie sich untersuchen lässt.
Nach einer ausgiebigen Dusche zog Yakko sich an und verließ das Mambo.
„Ah, die frische Luft ist wirklich schön. Schade, dass Isuzu auch in Amerika ist, sonst hätte ich sie auf dem Rückweg besuchen können.“

„Hashizo, willst du mitfahren? Wir können dich nach Hause bringen“, fragte Kaoru.
„Oh ja, dann bin ich eher bei Yakko.“
Hashizo und Kaoru standen vor dem Kindergarten und wollten gerade zum Auto laufen, mit dem Kaoru immer abgeholt wurde, jedoch hielt ihre Erzieherin sie auf.
„Hashizo, warte…du wirst abgeholt.“
Er drehte sich um und lief zurück. „Tut mir leid Kaoru, aber ich werde abgeholt. Wir sehen uns morgen.“
„Ok bis morgen Hashizo.“
Hashizo rannte zurück zum Eingang und schaute sich um. „Wer holt mich denn ab?“ fragte er.
„Nur Geduld. Jemand hat gerade angerufen, dass du warten sollst“, sagte die Erzieherin und drehte sich zu den Eltern eines anderen Kindes um.
Nach einigen Minuten sah Hashizo Yakko den Kindergarten betreten. „Hallo Hashizo. Ich wollte dich gerne abholen.“
„Mama!“ Hashizo lief in Yakkos Arme und musste weinen. Seit Tagen hatte er sich Sorgen gemacht, da Yakko sich nur noch in ihrem Bett aufgehalten hatte. Er freute sich, dass sie ihn abholen kam. Er musste sogar vor Freude weinen.
„Du musst doch nicht weinen, mein Kleiner.“
„Aber ich freue mich doch so, dass du hier bist.“
„Komm, lass uns nach Hause gehen“, sagte Yakoo und nahm ihn an die Hand.
Auf dem Heimweg war Yakko sehr still und nachdenklich, jedoch fiel es Hashizo nicht auf. Er freute sich, sodass er hüpfend an Yakkos Seite lief.
Als sie im Mambo ankamen wurden sie schon von Shigemaru erwartet.

„Hallo ihr Beiden, ihr seid zusammen gekommen?“
„Ja, Yakko hat mich abgeholt“, antwortete Hashitzu freudestrahlend und setze sich neben seinen Kater Guilliano an die Theke.
„HUNGER. Das ist hier doch ein Restaurant“, plapperte Julliano.                    
„Ja, mein lieber Kater. Nun ist Hashizo wieder da und ich mache euch etwas Leckeres zu Essen.“ Shige rührte in der Schüssel der Teig noch einmal um, bevor er eine Kelle auf die Herdplatte goß.
„Wie war es beim Arzt, Yakko? Du siehst schon viel besser aus. Nicht mehr so blass.“
„Ich habe Vitamin- und Eisentabletten bekommen.“
„So etwas brauchst du doch nicht, du musst nur mal wieder anständig essen.“
Yakoo setzte sich hin und atmete tief durch. Sie konnte nicht mehr länger warten. Er musste es wissen und sie wusste, es wird ihm nicht gefallen. <Es hat keinen Sinn, wenn ich es hinaus zögere. Das wäre nicht fair.>
„Mein Vögelein, ist doch daheim…lala la lala“, sang Shige.
„Paps, ich…ich…bin schwanger.“
Yakko senkte den Kopf und schloss die Augen. Sie rechnete mit einem Wutausbruch, der einem Vulkanausbruch glich. Doch wurde sie enttäuscht.
„Das ist ja Wahnsinn. Ich bekomme einen Bruder oder eine Schwester“, rief Hashizo und sprang in Yakkos Arme.
Shigemaru drehte das Okonomiyaki um und ließ sich nichts anmerken.
„Paps hast du gehört. Willst du nicht etwas sagen?“
„Nein, ich habe kein Recht mehr etwas dazu zu sagen.“ Er drehte sich um und schnitt den Weißkohl, den er neben der Spüle liegen hatte.
Yakko konnte ihren Ohren nicht trauen. <Er hatte kein Recht? Er muss ja sehr enttäuscht sein, wenn er mich noch nicht mal anschreit, geschweige denn in die Augen schaut.>
„Hurra, Yakko und Joe bekommen ein Baby. Hast du das gehört Julliano“, rief Hashizo und hüpfte durchs Mambo.